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S u. F. Demmer
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Reisetipps (Im filgendne Link finden sich Reiseziele in und um China):

Es gibt eine ganze Reihe an guten Reiseführern und Internetseiten zum Thema China. Daher finden sich hier nur solche Eindrücke, die uns persönlich hervorhebenswert erschienen:

Reiseführer: Wirklich in allen Führern, die wir bisher kennen gelernt haben (um die 10), fand sich Neues und Interessantes. Trotzdem bleiben als Standard für uns die Führer der “Lonely Planet”-Reihe – seit 2007 für China und 2008 für Shanghai auch in Deutsch erhältlich  - unangefochten. Alltagsgerecht, detailliert und in aller Regel richtig. Die Preisangaben ersparen einem manch ermüdenes Feilschen, die Angabe aller wichtigen Orte und Begriffe in Chinesischen Schriftzeichen zusätzliche Wörterbücher. Angesichts der großen Entwicklungsge- schwindigkeit Chinas und leider auch angesichts der Unübersichtlichkeit mancher Städte sind aber selbst in dieser “Backpacker-Bibel” Fehler nie auszuschließen – was uns zu einer absoluten Grundregel für China-Reisen führt:

“Take it easy”: Natürlich will eine Reise auch in China geplant sein und sehr viel lässt sich auch planen – auf der anderen Seite haben wir noch keine selbstorganisierte Bewegung durch dieses Land gemacht, bei der sich nicht irgendetwas anders entwickelt hätte, als gedacht – und diese Überraschungen sind dann durch die Sprachproblematik manchmal sehr anstrengend zu händeln. Deshalb: Wer in China reist, sollte stets sehr offen sein für Variationen in eigentlich alle denkbaren Richtungen: Anders muss nicht schlechter heißen – kann aber... ! Wenn der Hotelangestellte in China sagt: ”Das geht nicht.” muss man das im Zweifelsfall immer um den Beisatz: “... ohne dass ich zusätzliche Unannehmlichkeiten habe.” ergänzen - bei ausdrücklich zugesicherten Leistungen daher ruhig hartnäckig bleiben - vieles geht dann plötzlich doch, weil : “gerade doch jemand abgereist ist..., die Handwerker doch gekommen sind... “.

Sicherheit/Frauen: China gehört grundsätzlich zu den  sichersten Reiseländern überhaupt  - auch oder insbesondere für Frauen. Anmache oder Pöbeleien (gegenüber Ausländerinnen) waren lange undenkbar. Insgesamt ist das Sicherheitsgefühl selbst in den ärmeren Vierteln der Riesen-Städten immer noch bis in die späten Abendstunden hinein enorm. Ein wichtiger Grund hierfür ist sicher, dass Übergriffe gegenüber AusländerInnen drakonisch bestraft werden. Ebenso entscheidend erscheint uns jedoch, dass wir die Chinesen als freundliche und sehr neugierige Menschen kennen gelernt haben, die an dem Interesse westlicher Besucher mehr Spaß haben, als dass sie Neid gegenüber deren Besitz empfinden würden. Nur ein kleiner Gruß kann die Stimmung sofort aufhellen. Chinesen können für unsere Maßstäbe unglaublich viel Spaß an alltäglichen Kleinigkeiten haben - es bleibt abzuwarten, ob die wachsenden sozialen Spannungen im Land sich hier nachhaltig negativ auswirken. Aktuell sieht es leider so aus.
Auf Brieftasche und Gepäck sollte jeder in jedem Fall zumindest in ähnlichem Maße acht geben wie in Deutschland! City-Rucksäcke in größeren Menschenmengen besser vorne tragen.

Kinder: Weil Chinesen sehr freundlich und neugierig, aber gleichzeitig für deutschen Geschmack ungeheuerlich distanzlos sein können, kann eine Chinareise für kleine Kinder leider zur Tortour werden. Ein blondes Zwillingspärchen ließ die Chinesen im Shanghaier Zoo alle Tiere vergessen und alle Fütter- und Streichelbemühungen postwendend auf die Kinder übergehen. Der Bürgersteig vor dem Fenster eines von dieser Familie zum Abendessen gewählten Restaurants musste sogar im Ausländer gewohnten Shanghai von Schaulustigen geräumt werden. Aber nicht nur Kinder, auch wer einfach nur groß ist, darf sich auf eine hohe “Photo-please”-Popularität einstellen. Das sollte man sich selber klar machen, vor allen Dingen aber die Kinder auf diese Situation vorbereiten: “Viele Chinesen werden Dich anschauen oder vielleicht auch streicheln oder auf den Arm nehmen wollen. Du brauchst keine Angst haben, sie wollen Dir wirklich nichts tun. Wenn Du nicht magst, melde Dich deutlich. ” – die meisten bekleinkinderten Expats verzichten allerdings einfach auf Reisen in China... .

Sprache: Englisch bringt einen leider nur in den ausgesprochenen Tourismusgebieten wirklich weiter und die sind in China noch an den Händen ab zu zählen – selbst in Shanghai ist man ganz schnell am Ende der englischen Fahnenstange. Dabei ist zu bedenken, dass bis auf wenige Ausnahmen auch alle Formen von Beschilderungen unverständlich sind, was fast das gravierendere Problem ist, weil in der direkten Kommunikation ja im Zweifelsfall immer noch einiges mit Händen und Füßen geht.
Es gibt zwar eine ganze Reihe sogenannter “Phrasebooks”, um in China ohne Sprachkenntnisse über die Runden zu kommen. Tauglich sind jedoch definitiv nur solche, bei denen alle Vokabeln zusätzlich als Bilder und/oder in chinesischer Schrift angegeben sind, so dass man darauf zeigen kann (z.B. Lonely Planet). Die chinesische Aussprache ist so schwer, dass verständliche Äußerungen von einem Deutschen ohne längere Übung absolute Zufallstreffer sind. Wir persönlich führten daher auch nach einem Jahr in China stets einige auf eine Seite kopierte Ausschnitte der Lonely-Planet Sprachführer aus den Guides “China” und “Shanghai” mit uns.

Essen: Die chinesische Küche ist eine außerordentlich vielfältige und schmackhafte, aber durch die geringere touristische Erschließung Chinas muss man sich teilweise mit sehr einfachen und zudem unter chinesischen Bedingungen zubereiteten und servierten Varianten auseinandersetzen. Hygienemängel und Tischsitten können einem dabei manchmal zusetzen. Englische Speisekarten gibt es nur in Touristenzentren, diesbezüglich sei noch einmal nachdrücklich ein diesbezüglicher Sprachführer mit chinesischen Schriftzeichen zum zeigen empfohlen.
Das Ernährungsrisiko ist in China, wenn man ein wenig Vernunft walten lässt, allerdings wiederum gering. Vernunft heißt: Durchgegarte, heiße Speisen, Frittierfett sollte von Dieselöl zu unterscheiden sein und es sollten keine allzu widerlichen Gerüche in der Luft liegen. Bei steigenden Außentemperaturen ist zudem bei Fisch und Fleisch Vorsicht angesagt – unsere Ayi (chin.: Haushaltshilfe) kauft dann grundsätzlich nichts, was sie nicht noch lebend gesehen hat.
Durchfälle kommen selbst bei Vorsicht mal vor, aber in der Regel ist nach einem Tag alles wieder im Lot. Wirklich Dramatisches haben wir bisher weder erlebt noch erfahren. Im Falle von Verdauungskrisen sind Cola und Cracker auch in ländlichen Gegenden leicht zu finden.
Was die “Hund-Katze-Maus-Frage” betrifft: Alle exotischen Fleischsorten sind teurer als die üblichen. Man muss sich also wenig Sorgen machen, unwissend irgendwelche Skurrilitäten zu verspeisen.
Ganz wichtig: Wir essen aus Prinzip nichts, was uns wirklich ekelt, das kann nämlich in der Regel so frisch sein wie es will und trotzdem hat man hernach Magenprobleme, weil der Körper einfach versucht, diesen “unerwünschten Eindringling” so schnell wie möglich wieder los zu werden. Warum sich das antun? Es gibt in China wirklich reichlich Auswahl an Gutem.
Eine der preiswertesten und dabei sichersten Ernährungsvarianten sind die frisch, mit selbstgewählten Einlagen zubereiteten Suppen
der Suppenküchen (auch wenn die den ganzen Tag vor sich hinziehenden, brodelnden Brühen manchmal gefährlich aussehen – aber sie brodeln eben...) oder Instantsuppen nach dem Nissin-Nudeltopf-Prinzip, für die in Hotels fast immer heißes Wasser bereit gestellt wird (wer hier ein ungutes Gefühl hat, kann dieses ja noch “certisilen”). Darüber hinaus ist es in China (noch) kein Problem ins Hotel und sogar in Restaurants “ergänzend” zum Gebotenen eigene Speisen mit zu bringen (ein dieses neuerdings verbietendes Gesetzt steht unter schwerem Beschuss).
Im Straßenverkauf und auf den allgegenwärtigen Märkten ist billig gutes Obst zu erwerben (wie immer ist hier Schälobst zu empfehlen). Melonen, Ananas und Mango sind die erfreulichsten Varianten.
Und wenn einen mal wirklich nichts Chinesisches reizen kann sind McDonalds und KFC mittlerweile beachtlich verbreitet und dabei weit günstiger als in Deutschland (bis zu 75%). In den Großstädten findet sich zudem ein breites Spektrum internationaler Restaurants (die aber wiederum können teuer sein!).

Papiere: Hier nur der Hinweis, dass – wenn es hart auf hart kommt - der Reisepass das einzig anerkannte Ausweispapier ist. Deshalb unbedingt getrennt aufbewahrte Kopien mitführen!

Geld: Kreditkartentaugliche (Hauptkarte in China ist Visa) Geldautomaten finden in China zunehmend Verbreitung, in den Großstädten kommt man sogar mit EC-Karte weit. Hier aber auf die Geheimzahlen achten, die hat im Reisetrubel nämlich schon mancher (wirklich nicht nur wir...) vergessen. Zu Traveller-Cheques können wir nur sagen, dass unsere über drei Jahre hinweg unberührt blieben.

Flieger? Zug? Bus? : Grundsaetzlich sind alle drei genannten Alternativen je nach Entfernung sinnvoll.

Nach Jahrzehnten unfallfreier Zivilluftfahrt war 2002 das schwarze Jahr mit drei Crashs in drei Monaten. Trotzdem kann man beruhigt in China fliegen: Der Inlandsflugverkehr in China wird heute größtenteils mit modernen westlichen Maschinen abgewickelt. Air China, China Eastern und China Southern sind die Flaggschiffe unter die zuletzt zahlreiche Fluggesellschaften subsummiert wurden, Air China und China Eastern bieten weitgehend westliche Standards, Southern fällt etwas ab. Die Schaffung dreier Hauptgesellschaften soll internationale Standards auf allen Linien sichern.

Grundsätzlich kriegt man ohne Reisepass als Ausländer KEINE Flug-Tickets - also take care. Bei Auslandsflügen kann es in der Saison schnell zu Engpässen kommen - da sollte man gut vor planen. Auf Inlandslinien sind außer zu den National Holidays in Februar und Oktober in aller Regel auch relativ kurzfristig Tieckts verfuegbar, mit Teils großen Preisnachlässen. 

Auf der einen Seite sehr praktisch, auf der anderen Seite sehr gewöhnungsbedürftig: So lange jedes einzelne Stück klein genug ist, wurden die Handgepäckregelungen in China in aller Regel sehr großzügig interpretiert. Das kann dazu führen, dass man sein Gepäckfach schon gut gefüllt findet, wenn man an seinen Platz kommt. Dann heißt es woanders eine Lücke suchen. Zuletzt wurde jedoch stärker auf die Einhaltung der üblichen Handgepäckregelungen geachtet.

Im Zug gibt es vier Klassen: Hard- und Soft Seater und Hard und Soft Sleeper. Hardseater sind für Tagesfahrten mit leichtem Gepäck durchaus passabel. Aber es kann laut und eng sein. Softseater sind da die sicherere Alternative und immer noch recht günstig. Hardsleeper hören sich kritisch an und da es keine abgeschlossenen Abteile gibt es auch laut sein. Grundsätzlich bieten Hardsleeper aber ein excellentes Preis-Leistungsverhältnis, insbesondere da man sich mit der Nachtfahrt ja eine Nacht im Hotel spart. Softsleeper bieten 4er-Abteile. Wenn man zu viert ist ein klarer Vorteil - aber wehe man muss teilen, dann kann man kräftig ins Fettnäpfchen treten. Daher unsere Empfehlung: Softseater und Hard Sleeper. Karten gibt es frühestens 5 Tage im Voraus am Bahnhof oder über Reise-Büros mit Service Charge. Mittlerweile werden begrenzte Kontingente über das Internet angeboten. Für die Soft-Klassen gibt es in den größten Bahnhöfen einen extra Warteraum, der allerdings noch einmal zusätzlich kosten kann. GANZ WICHTIG: Man braucht seine Karte um in den Bahnhof, als auch in den Zug, aus dem Zug und auch aus dem Bahnhof wieder heraus zu kommen: Daher sorgfältigst aufbewahren!

Es gibt eine gewaltige Zahl an Buslinien durch China - sehr viele sind eher heftig ausgestattet - oder besser gesagt nicht ausgestattet. Busreisen sollte man daher im Zweifelsfall mit Hilfe von Menschen buchen, die irgendeine Vorstellung über westliches Sicherheits-, Komfort- und Intimitätsempfinden haben. Dann kann man absolute Schnäppchen mit hohen Standards machen. Innerstädtisch kostet Busfahren ungefähr ein Zehntel vergleichbarer Taxifahrten. Die Linienangaben sind für den ausländischen Touristen nur schwer durchschaubar. Dann helfen Einheimische in der Regel jedoch gerne.

Kritik und Protest: Gerade in Honkong werden häufig Flugblätter regierungskritischer Gruppierungen verteilt. Diese vor der Einreise ins “Mainland” einfach WEGWERFEN! Das kann sonst richtig ins Auge gehen. Und da man manche Sachen nicht gescheit lesen kann, lieber jeden Flugzettel wegwerfen... .
Darüber meinen wir persönlich, dass man sich als Westler und Nicht-Fachperson in der Beurteilung chinesischer Handlungsweisen und Politik SEHR zurückhalten sollte. Zum einen, weil man Unannehmlichkeiten riskiert, mehr noch aber, weil wir im Westen in aller Regel noch eine absolut unzureichende Vorstellung davon haben, was “China” in seiner ganzen Größe und Vielfalt alles bedeutet. Wir meinen daher, es ist sinnvoller, sich auf Unzulänglichkeiten des eigenen Systems zu konzentrieren und die Chinesen wiederum ihre Sicht der Dinge formulieren zu lassen: Das tun sie dann schon. Es geht nicht um Indifferenz, sondern nur um Vorsicht und Respekt gegenüber den Menschen und der Regierung eines der komplexesten, eigenständigen, politischen Gebilde, die es auf der Welt noch gibt. Ansonsten: Wer unbedingt vergleichen will, der sollte das fairer Weise mit ganz Europa oder mit den USA zzgl. Mittelamerika tun – und dann steht China plötzlich schon gar nicht mehr so schlecht da...
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Mehr zu Bewegungen in und durch China findet sich in Frieders China-Infos.

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